Das Auge isst mit
Sonneberg – Was man alles für ein gesundes Frühstück und ein ebensolches Mittagessen braucht, das haben jüngst die Schüler*innen der sechsten Klasse an der Gemeinschaftsschule „Sibylle Abel“ in Köppelsdorf erfahren. Koch Harald Saul zeigte den Jungen und Mädchen, wie man mit Küchengeräten umgeht, welche Zutaten man benötigt und brachte ihnen alles über die Zubereitung einer leckeren Mahlzeit bei – sowohl zum Frühstück als auch zum Mittagessen.
Doch nicht nur das Essen selbst macht eine wertvolle Mahlzeit aus. Auch der Tisch möchte im besten Fall schön gedeckt sein – getreu dem Motto „Das Auge isst mit“. Für diesen Part war Stasi Dorst verantwortlich, deren Tochter die Gemeinschaftsschule besucht. Die gelernte Hotelfachfrau zeigte den wissbegierigen Schüler*innen, welches Besteck wo liegen muss, wie man mit einfachen Mitteln und geringem Budget eine zauberhafte Tischdekoration kreiert und Servietten zu Blickfängen auf der Tafel macht. Die Idee zu diesen Arbeitsgemeinschaften entstand einst in den Sommerferien, erzählte Dorst. „Wir wollten den Kindern, die in der Schule betreut wurden, eine kreative Beschäftigung anbieten.“ Und so kamen die Arbeitsgemeinschaften Kochen mit Harald Saul und „kreativer Haushalt“ mit Stasi Dorst zustande, die übers Schulbudget finanziert werden.
Daraus wiederum entwickelte Schulsozialarbeiterin Christine Kalies (Diakoniewerk) das Projekt „Ein perfektes Dinner – gesund, nachhaltig und kreativ“, welches über die schulbezogene Jugendarbeit des Landkreises, den Förderverein der Sibylle-Abel-Schule sowie durch Bürgermeister Dr. Heiko Voigt gefördert und finanziert wurde und an vier Tagen stattfand. Zwei Tage lang wurde ein gesundes Frühstück gezaubert, zwei Tage lang ein gesundes Mittagessen; an allen vier Tagen kreierten die Sechstklässler gemeinsam mit Stasi Dorst die passende Tischdeko. So wurden aus alten Senf- und Marmeladengläsern sowie aus Plastikdeckeln mit Hilfe von Luftballons bezaubernde Vasen, die die Mädchen mit frischen Blumen, die man auf einer zuvorkommenden Wiese finden kann, bestückten. Aus abgefallenen Zimmerpflanzenblättern wurden im Handumdrehen Platzkarten für die Gäste, aus kleinen Servietten und Papier Seerosen und Kraniche, die zur Verschönerung der Tafel dienten. Darüber hinaus zeigte Dorst den Jungen und Mädchen, in welchem Abstand das Besteck am besten ausgelegt wird, welches Besteck auf welche Seite des Tellers gehört und wie man die fertige Tafel vor dem Servieren des Essens überprüft. Außerdem lernten sie Grundlagen wie beispielsweise womit man Gläser und Besteck am besten abtrocknet, sodass keine Wasserflecke oder Fingerabdrücke mehr sichtbar sind: mit einem Leinentuch, lautete die richtige Antwort.