Zuckertütenclub auf Achse

Sonneberg – Die Vorschulkinder der integrativen Diakonie-Kindertagesstätte „Arche Noah“ in Oberlind haben in ihrem letzten Kita-Jahr so einiges erlebt und waren viel unterwegs. So besuchten sie die Stadtbibliothek Sonneberg, das Technische Hilfswerk, legten ihre Fußgängerprüfung ab und wurden in Sachen Erste Hilfe durch den Rettungsdienst Sonneberg geschult.

Jüngst jedoch wollten sie sich einmal genauer bei Kühen umschauen. Denn alle trieben wichtige Fragen um: Woher kommt die Milch? Wie lange schläft eine Kuh? Was fressen sie und ihre Kinder? Und: Werden Kühe nach Farben sortiert? Also machte sich der „Zuckertütenclub“ auf die Reise zur Agroprodukt in die Milchviehanlage Rohof. Dort wurden sie den Mitarbeiterinnen Antje und Heike herzlich empfangen und zunächst über das Verhalten im Kuhstall aufgeklärt und belehrt. Zusammenbleiben und leise sein lautete das oberste Gebot. Schließlich sollte sich keine Kuh erschrecken, davon rennen und sich möglicherweise wehtun. Das verstanden die Steppkes auf Anhieb.
Voller Stolz präsentierten Antje und Heike den neuesten Clou: die Milchtankstelle am Eingang der Anlage. Wie staunten da die Vorschulkinder über die frisch gezapfte Milch! Sollte dies etwa schon die Antwort auf ihre Frage gewesen sein, woher die Milch kommt? Nein, das erfuhren sie erst später. Zunächst machten sie sich auf einen Rundgang durch die Anlage, die ausschließlich der Milchproduktion dient. Vor allem von den Kälbchen unterschiedlichen Alters waren die Kinder begeistert: von den „ganz frischen“ noch Scheuen bis hin zu den etwas Älteren, die sich streicheln und füttern ließen. Sie beobachteten genau, wie die Kälbchen am Futterautomaten ihre Milch saugten, die aus Milchpulver hergestellt wird. Selbiges wurde ebenfalls genau unter die Lupe bzw. Nase genommen.
Weiter ging es zu den „Teenager-Kühen“ und anschließend zu denen, die trächtig sind und rund acht Wochen vor dem Geburtstermin im Mutterschutz sind und nicht gemolken werden, und zu solchen, die ihre Kälbchen gerade zur Welt gebracht haben und gemolken werden dürfen, weil sie nun viel Milch geben. Die Vorschulkinder sahen, wie viel Arbeit in der Pflege der Tiere steckt: sie müssen gefüttert, ausgemistet, gesäubert werden. Die Kinder erfuhren von Körperteilen wie Euter oder Tasthaaren am Kuhmaul der Holstein-Friesian-Rinder. Spannend wurde es am Melkkarussell, das von oben aus am besten zu beobachten war: Die Kuh tritt ein, das Euter wird abgewaschen, es wird vorgemelkt. Die Mitarbeiter legen das Melkzeug an, die Milch wird abgesaugt, sobald das Euter leer ist, fällt das Melkzeug automatisch ab. Nun noch das Euter mit Jodtinktur abtupfen, damit sich nichts entzündet, und die Kuh kann aussteigen.
Heike und Antje erklärten den Kindern, dass es unterschiedliche Berufsbilder in einem Kuhstall gibt. Die Arbeit ist in jedem Fall nicht leicht, viele arbeiten im rollenden Schichtdienst auch am Wochenende und an Feiertagen. Schließlich müssen die Tiere rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche versorgt werden.
Gekrönt haben die Steppkes des Zuckertütenclubs ihren Ausflug nach Rohof mit einem leckeren Imbiss vieler Wurstsorten aus eigener Produktion, bevor es wieder zurück nach Oberlind ging.
Ein herzliches Dankeschön sagt Erzieherin Anke Scheller im Namen der Kinder an die Mama von Johannes Halboth, die den Ausflugstipp gab und alles in die Wege leitete. „Und natürlich an Heike und Antje, die uns prima geführt und viel Wissen vermittelt haben“, so Scheller. Und im Übrigen schläft eine Kuh nur sieben Minuten am Tag so fest, wie die Kinder in der Nacht, weil sie sonst als Wiederkäuer ständig kauen müsste. Und sortiert werden die Kühe in Rohof nicht nach Farbe, sondern nach Alter und Milchmenge, die sie geben.

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
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