Ein Vierteljahrhundert gelebte Inklusion

Eisfeld – Mit einem Festgottesdienst, vielen Begegnungen und Wiedersehen haben die Mitarbeiter und Beschäftigten der Werkstatt für angepasste Arbeit (Wefa) Eisfeld das 25-jähriges Bestehen ihrer Einrichtung gefeiert.

Voller Stolz und Freude präsentierten sie sich und „ihre Wefa“ den vielen Gästen aus Nah und Fern und zeigten, dass die Worte „Du kannst“ aus dem Leitbild der Werkstätten des Diakoniewerkes Sonneberg-Hildburghausen/Eisfeld für sie mehr als zutreffen. Sie haben einen Ort geschaffen, an dem Menschen mit und ohne Behinderung miteinander leben, arbeiten und feiern können; einen Ort, an dem jeder zu Hause sein kann, der sich einbringen möchte.
Schon vor der großen Festveranstaltung haben die Beschäftigten ihre Silberhochzeit gefeiert. Bei vielen Workshops rund um Kreativität, Musik und Tanz zeigten sie, was in ihnen steckt – neben ihrer alltäglichen Arbeit in der Werkstatt, bei der jeder Einzelne wertvolle Tätigkeiten verrichtet. Ein Zuhause – das ist die Wefa für jeden Beschäftigten geworden, von denen viele von Anfang an dabei sind und die im Rahmen des Festes entsprechend geehrt wurden. Sie alle sind ein Teil der Stadt Eisfeld – ein wichtiger Teil, wie Pfarrer Bernd Kaiser in seiner Predigt betonte. Liebe, Herz, Gemeinschaft seien die Eckpfeiler der Arbeit vor Ort, ergänzte er und hielt symbolisch ein geflicktes tönernes Herz in die Höhe, das er einst in der Wefa geschenkt bekam. „Dieses Herz hängt normalerweise in meiner Küche“, sagt Kaiser. „Es erinnert mich jeden Tag daran, wie vorsichtig, umsichtig und behutsam hier mit Menschen umgegangen wird, und das ein gebrochenes Herz nicht zwangsläufig in Scherben liegen muss, sondern geheilt werden kann, weil sich alle Mitarbeiter hier um Herzen kümmern, die Hilfe brauchen.“ Als Geschenk brachte er den Beschäftigten darum zwei große Gläser voller Herzen mit – süße als Fruchtgummi, salzige als Laugengebäck.
Auch Eisfelds Bürgermeister Sven Gregor zeigte sich beeindruckt von der Wefa und kann sich die Stadt ohne die Beschäftigten und die Bewohner der Wohnstätten und Außenwohngruppen nicht mehr vorstellen. Dass es zu gelebter Inklusion kommen konnte, ist in erster Linie Rolf-Jürgen Freese zu verdanken, der die Werkstatt zu Beginn der 1990er Jahre an dem Ort gründete, wo sie noch heute steht. Abenteuerlich sei seine Reise nach Hildburghausen und Bockstadt gewesen, wo sich die damaligen Einrichtungen für Menschen mit Behinderung befanden, erinnerte sich der ehemalige Geschäftsführer der Wefa Ahorn. „Die Liebe gehört mir wie der Glaube“, zitierte Freese den deutschen Theologen Johann Heinrich Wichern, und es war ihm anzumerken, welch bewegende Zeiten er vor 25 Jahren durchlebte. Mit Lothar Vonderlind fand man einen Werkstattleiter, dem die Menschen am Herzen lagen. 18 Jahre leitete er die Geschicke der Wefa Eisfeld und ist den Beschäftigten noch immer eng verbunden – als Musiker im Posaunenchor und in der Wefa-Band.
„Wir leben Gemeinschaft“ – Nach diesem Credo leben und arbeiten die Beschäftigten der Wefa Eisfeld seit einem Vierteljahrhundert. Das wussten auch Diakonie-Geschäftsführer Klaus Stark und Hildburghausens Landrat Thomas Müller zu würdigen. Mit viel Musik der Wefa-Band und des Posaunenchors und tollen Tanzeinlagen der Wefa-Funken unter Leitung von Gudrun Mundt, die zeitgleich das 20-jährige Bestehen der Tanzgruppe beging, feierten Beschäftigte und Mitarbeiter ihre Werkstatt und ließen es zum krönenden Abschluss mit einem Feuerwerk gehörig krachen.

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
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