Selbstbestimmt und frei

Sonneberg – Mit einem sensiblen Thema haben sich die Siebtklässler der Bürgerschule Sonneberg jüngst auseinandergesetzt. Sie widmeten sich mit ihren Klassenleiterinnen Christina Heinz, Anne Truckenbrodt und der Jugendschulsozialarbeiterin des Diakoniewerkes Sabine Rauscher der Alkoholsucht und der Prävention.

In einem Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit Bodo Schmidt vom „Freundeskreis Sonneberg für Suchtkranke und Angehörige“ und Anja Rosenbauer vom „Blauen Kreuz Begegnungsgruppe Sonneberg“ wurden sie zunächst mit den Gefahren vertraut gemacht, die Sucht grundsätzlich und Alkoholsucht im Besonderen in sich bergen.
Wie diese genau aussehen können, erfuhren die Schüler beim Anschauen des Films „Zoey“, der davon erzählt, wie die 14-jährige Titelheldin mit dem Rückfall ihres alkoholkranken Vaters zu kämpfen hat, der nur wenige Tage nach einem stationären Klinikaufenthalt und Entzug wieder zur Flasche greift. Im Anschluss an den Film hatten die Siebtklässler die Möglichkeit zur ausgiebigen Diskussion und konnten in geschützter Atmosphäre auch ihre eigenen Erfahrungen mit Alkohol teilen. Aber auch die Eltern wurden in das Pilotprojekt mit einbezogen. Sie sahen sich den Film am Abend an, und wieder entspann sich eine rege Diskussion zwischen allen Beteiligten.
Parallel zu dem eindrucksvollen Film boten Sabine Rauscher, ihre Kollegin Christine Kalies und die beiden Studentinnen im Praktikum Camilla Kalmbach (Jugendamt Sonneberg) und Amelie Strößenreuther (Sozialpädagogische Familienhilfe des Diakoniewerks) Gruppenarbeiten an, ließen die Schüler mit Hilfe sogenannter Suchtbrillen am eigenen Leibe spüren, was ein Rausch rein körperlich bedeutet. Aber auch Jugendschutz, Gesprächsrunden sowie das Zubereiten leckerer Cocktails ohne Alkohol standen auf dem Programm. Ein Quiz zum Abschluss rundete das Projekt ab.
„Wir wollen nicht belehren“, betonen Anja Rosenbauer und Bodo Schmidt während der Auswertung. „Wir möchten die Jugendlichen sensibilisieren, das Problem der Koabhängigkeit thematisieren. Außerdem möchten wir die Schüler darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, auch bei anderen Menschen in ihrem Umfeld darauf zu achten, was Alkohol aus ihnen macht. Dazu muss es einen nicht zwangsläufig selbst betreffen.“ Aber nicht nur die Jugendlichen selbst sollten mit dieser Aktion, die in dieser Art thüringenweit zum ersten Mal stattfand, angesprochen werden. Auch die Eltern wurden aktiv mit einbezogen. Bei der abschließenden Auswertung kamen die Beteiligten zu dem Schluss, weitere derartige Aktionen zu organisieren, jedoch künftig höhere Klassen anzusprechen und im Nachgang den Kontakt zu den Schülern durch regelmäßige Treffen aufrechtzuerhalten.

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
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